Die richtige Hochschule finden
In Deutschland gibt es staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen. Der größte Teil der Hochschulen wird vom Staat finanziert und befindet sich in staatlicher Trägerschaft. Das sind in Sachsen 14 Hochschulen im Geschäftsbereich des Wissenschaftsministeriums sowie die Berufsakademie Sachsen (ab 2025 Duale Hochschule Sachsen).
Darüber hinaus gibt es staatlich anerkannte Hochschulen in privater oder kirchlicher Trägerschaft sowie Hochschulen der Verwaltung.
Universitäten sind in der Regel stark forschungsorientiert und zeichnen sich durch ein breites Fächerspektrum aus. Deutlich praxisorientierter und straffer strukturiert studiert es sich dagegen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Zwar bieten auch sie mittlerweile das gesamte Fächerspektrum an, häufig setzen sie aber Praktika vor Studienbeginn voraus. Wer sich dagegen auf ein Leben als Künstlerin, Musiker oder im therapeutischen oder pädagogischen Bereich vorbereiten möchte, studiert lieber an einer Kunsthochschule, für die er zwar nicht zwingend das Abitur braucht, dafür aber nachweisen muss, dass er sich für solch ein Studium eignet. Keine Eignungsmappe, sondern ein Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner öffnet dagegen das Tor zur Berufsakademie. An ihr ist die Ausbildung speziell auf die Anforderungen des Berufs ausgerichtet.
Universitäten sind in erster Linie auf die wissenschaftliche Arbeit ausgerichtet und die Forschung spielt eine große Rolle. Nicht zuletzt deshalb bieten sie das größte Fächerspektrum an. In vielen Fällen geht es bei einem universitären Studium zunächst darum, Phänomene theoretisch zu betrachten und Forschung dazu zu betreiben.
Wer weiß, dass er nach dem Studium zusätzlich noch den akademischen Weg zur Doktorwürde gehen möchte, ist deshalb an einer Universität bestens aufgehoben.
Humanmedizin oder Lehramt sind einige der wenigen Studiengänge, die ausschließlich an Universitäten angeboten werden. Voraussetzung für ein Universitätsstudium ist die allgemeine bzw. die fachgebundene Hochschulreife. Das Abitur öffnet den Zugang zu allen Studiengängen, die fachgebundene Hochschulreife nur zu bestimmten Fächern.
In Sachsen gibt es vier Universitäten:
Kunsthochschulen und Musikhochschulen sind den Universitäten gleichgestellte Hochschulen, die eine Ausbildung in den bildenden, gestalterischen und darstellenden Künsten sowie in musikalischen Fächern anbieten. Die fünf sächsischen Kunsthochschulen öffnen ihre Tore jenen, die ihr Talent in Eignungsprüfungen bewiesen haben. Daher ist nicht in jedem Fall das Abitur erforderlich. Die Struktur des Studiums ähnelt der von Universitäten. Fester Bestandteil der Ausbildung ist die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern oder Theatern. Ein akademischer Abschluss wie Bachelor, Master oder auch das Diplom ist wie an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften der Lohn für alle Mühe.
In Sachsen gibt es fünf Kunsthochschulen:
Stärker anwendungsorientiert ist das Studium an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Wer etwa einen technischen oder verwaltungswissenschaftlichen Studiengang ins Auge fasst, entscheidet sich oftmals für ein Studium an einer Fachhochschule (Hochschule für angewandte Wissenschaften). Hier werden zum Teil sehr spezifische Studiengänge angeboten, die für bestimmte Fachbereiche sehr passend sein können. Fachhochschulen sind dabei oftmals kleiner als Universitäten. Viele dieser Hochschulen kooperieren mit Praxisunternehmen – zum Vorteil derjenigen Studierenden, die den dualen Weg gehen wollen. Wer an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften studieren will, braucht entweder das Abitur, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Auch mit fachbezogener Meisterprüfung oder einer durch die Hochschule als gleichwertig anerkannten Vorbildung kann man hier studieren – am besten, einfach bei der jeweiligen Hochschule nachfragen.
In Sachsen gibt es fünf Hochschulen für angewandte Wissenschaften:
Als Alternative zum Hochschulstudium winkt die Berufsakademie – BA abgekürzt – mit ihren sieben Standorten in Sachsen mit der engst möglichen Verknüpfung von Theorie und Praxis. Zwei Partner übernehmen hierbei die Aufgabe, die Studierenden für ihren Beruf optimal zu qualifizieren: ein Unternehmen als Lernort für die Praxis und die Berufsakademie Sachsen als Lernort für die Theorie. In drei Jahren erlangen die Abolventinnen und Absolventen der Berufsakademie einen anerkannten Bachelor- bzw. Diplomabschluss.
In Sachsen gibt es sieben Standorte der Berufsakademie.
In den nächsten Monaten wird die BA Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen umgewandelt und damit aufgewertet.
Mehr dazu erfahren Sie hier.