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Fünf Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Studierende üben Gebärdensprache
Hörgeschädigte Menschen treffen im Alltag immer wieder auf Situationen, in denen sie in der Kommunikation mit Hörenden an Grenzen stoßen. Gebärdensprachdolmetscher haben die Aufgabe, genau diese Barrieren zu überbrücken. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau können Studierende das Diplom im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen erhalten.  © SMWK / Floss

Die fünf Fachhochschulen – Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Dresden, Leipzig, Mittweida,  Zittau/Görlitz und Zwickau sind eine tragende Säule in der sächsischen Hochschullandschaft. Mit der Wahrnehmung überwiegend praxisorientierter Lehr- und Forschungsaufgaben und der Erfüllung dieser Aufgaben mit hoher Qualität sind sie ein Erfolgsmodell.

Wer sich ein praxisnahes Studium wünscht, ist an einer der HAW richtig. Hier können Studierende einen Hochschulabschluss auf dem Gebiet der Ingenieur-, Wirtschafts-, Medien- und Sozialwissenschaften oder auch auf künstlerischem Gebiet erreichen. Zulassungsbedingungen sind: allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Meisterprüfung (fachbezogen) oder eine durch die jeweilige Hochschule als gleichwertig anerkannte Vorbildung, bei einem Masterstudiengang ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss und je nach Studienordnung fachspezifische Zulassungsvoraussetzungen.

Forschungsstark: Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben sich in Sachsen hervorragend entwickelt, sowohl hinsichtlich der Qualität der Lehre als auch der anwendungsnahen Forschung. Sie sind nicht nur Bildungs- und Forschungseinrichtungen, sondern auch Innovationsmotoren für die Regionen. Vor Ort sind sie ein wichtiger, unverzichtbarer und prägender Standortfaktor: Hier werden die dringend benötigten Fachkräfte ausgebildet, die nicht nur die kleinen und mittelständischen Unternehmen, sondern auch Bereiche wie die Pflege, die Kultur sowie soziale Einrichtungen für ihre tägliche Praxis benötigen. Hier wird zu einem großen Teil der weiter wachsende Innovationsbedarf der regionalen Unternehmen gedeckt, und hier wird das gesellschaftliche Leben mit Angeboten für Kinder oder auch ältere Menschen bereichert. Ungefähr ein Viertel der Studierenden in Sachsen sind an den HAW eingeschrieben.

Transferverbund Saxony5: Tag für Tag entstehen in den Laboren, Werkstätten und Büroräumen der Hochschulen neue Ideen, neues Wissen und neue Technologien. Damit dieses Know-how noch schneller und zu breiteren Zielgruppen als bisher in die Praxis gelangt, haben sich die fünf sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Dresden, Leipzig, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau zum Transferverbund Saxony5 zusammengeschlossen. Die beteiligten Hochschulen wollen durch die intelligente Vernetzung ihrer Kompetenzprofile und Ressourcen in Form interdisziplinärer Zusammenarbeit den forschungsbasierten Wissens- und Technologietransfer stärken und auch methodisch eine neue Qualität im Transfer erreichen. Der Transferverbund wird im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ von 2018 bis 2022 mit etwa 15 Mio Euro über fünf Jahre gefördert.

Vor 150 Jahren als private technische Lehranstalt für Maschinenbauer gegründet, ist die Hochschule Mittweida heute mit einem Profil von Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zu Medien und Sozialer Arbeit breit aufgestellt. Wie in den Anfängen ist die Hochschule Mittweida eine weltoffene Hochschule mitten in der Stadt. 6200 Studentinnen und Studenten sind in 65 Studiengängen an fünf Fakultäten eingeschrieben. Typisch für Mittweida sind anwendungsnahe und interdisziplinäre Studiengänge. Manches gibt es so auch nur hier wie »Allgemeine und Digitale Forensik« oder das crossmediale »Medienmanagement«.

Auch in Wissenstransfer und Forschung ist die Hochschule Mittweida stark. Exzellenzbereiche der Hochschule Mittweida sind die Laserforschung und die Digitale Forensik. Im Jahr 2016 wurde der Neubau des »Laserinstitut Hochschule Mittweida« fertiggestellt – als erster und einer von bislang nur drei exzellenten Forschungsneubauten an Fachhochschulen, an denen sich der Bund finanziell beteiligt hat. Die IT-Forensik- Spezialisten der Hochschule Mittweida arbeiten seit 2017 mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt bei Forschung und Weiterbildung zusammen.

Das Zentrum für Medien und Soziale Arbeit gehört zu den modernsten akademischen Ausbildungszentren Europas im Medienbereich. Verteilt auf 5700 Quadratmetern und vier Etagen finden sich hier neben Hörsälen und Seminarräumen ein hochmodernes Fernsehstudio, Tonstudios und der hochschuleigene Radiosender »99drei Radio Mittweida«. Der sendet nicht nur für den Campus, sondern rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für die Stadt und ist damit der einzige von Studierenden betriebene Lokalsender Deutschlands. Viele weitere Produktionen und Events machen das Medienstudium in Mittweida einzigartig praxisnah.

Als eine der ersten Partnerhochschulen des Spitzensports in Deutschland bietet die Hochschule Mittweida Leistungssportlern besondere, an Trainings- und Wettkampfzeiten angepasste, Studienbedingungen.  

Hochschule Mittweida

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) vereint praxisorientierte Lehre und anwendungsnahe Forschung. Regionales Alleinstellungsmerkmal ist ihr breites ingenieurwissenschaftlich-technisches Profil. Mehr als 45 Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, angewandten Medien- und Informationswissenschaften sowie Informatik und Mathematik ermöglichen eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Ausbildung.

Langfristige und vielfältige Kooperationen mit Unternehmen aus der Region, Deutschland und Europa sowie zahlreiche eingeworbene Forschungsprojekte belegen die Leistungsstärke der Hochschule. Mit mehr als 200 laufenden Forschungsprojekten und einem Drittmittelaufkommen von aktuell über 15 Millionen Euro ist die HTWK Leipzig zudem eine der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland.

Die Hochschule wurde 1992 neu gegründet. Die Traditionslinien ihrer Vorgängereinrichtungen in Leipzig – Technische  Hochschule, Bauhochschule, Lehrstätten für Bibliothekare, Buchhändler und Museologen – reichen  in direkter Linie bis in das Jahr 1838 zurück. Nach 1992 wurden die Bereiche Wirtschaftswissenschaften und Sozialwesen neu hinzugefügt.

Die Profillinien der HTWK Leipzig bündeln die Lehr- und Forschungskompetenzen der Hochschule in »Bau & Energie«, »Ingenieur & Wirtschaft«, »Life Science & Engineering« sowie »Medien & Information«. Die Hochschule bekennt sich damit zur Einheit von Lehre und Forschung.

An der HTWK studieren etwa 6600 Studentinnen und Studenten.

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

»Praktisch mehr erreichen« lautet das Motto der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Lehre und Forschung sind an der HTW Dresden eng miteinander verbunden und stark praxisorientiert. Die Studenten können sich schon früh an Forschungsprojekten beteiligen, sie profitieren von engen Kontakten zu Industriepartnern und haben darüber hinaus die Möglichkeit, im Rahmen von kooperativen Promotionsverfahren zu promovieren.

Die Forschung an der HTW Dresden orientiert sich vor allem an den vier Profillinien Mobilsysteme und Mechatronik, Nachhaltige Lebensgrundlagen, Informationssysteme, Unternehmensführung und Gründung. Mit ihrer anwendungsorientieren Forschung ist die Hochschule ein wichtiger Partner insbesondere von mittelständischen Unternehmen in Sachsen und sehr gut vernetzt mit den zahlreichen Technologie- und Forschungszentren des Wissenschaftsstandorts Dresden.
Die Gründungsschmiede der HTW Dresden unterstützt junge Start-ups aus dem Umfeld der Hochschule bei der Entwicklung innovativer Geschäftsideen und vermittelt Kontakte zu Kooperationspartnern in Wirtschaft und Industrie.

Neben hervorragenden Studienbedingungen und einer erstklassigen Ausbildung erwartet die Studentinnen und Studenten in Dresden ein Umfeld mit hoher Lebensqualität, Kunst und Kultur, tollen Freizeitangeboten und einer herrlichen Landschaft.
Die an der HTW Dresden erworbenen Abschlüsse genießen große Anerkennung bei Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Das belegen nicht nur aktuelle Studien und Hochschulrankings, sondern vor allem die erfolgreiche Vermittlung der Absolventen in die Praxis. 

An der HTW studieren 4600 Studentinnen und Studenten in 42 Studiengängen.

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) geht auf die 1897 gegründete Ingenieurschule Zwickau zurück, die sich um den Bereich Kraftfahrzeugtechnik verdient gemacht hat. Auch heute nimmt die Technik einen großen Stellenwert an der Fachhochschule ein. Die Bereiche Wirtschaft, Sprachen, Gesundheit und Gestaltung sind zusätzliche Säulen, auf denen das Studium an der WHZ fußt. Etwa 2900 Studierende sind derzeit in einem der 62 Studiengänge an acht Fakultäten eingeschrieben. Junge Leute aus etwa 50 Ländern entscheiden sich jedes Jahr für ein Studium an der WHZ. Neben den Bachelor- und Masterabschlüssen verleiht die Hochschule weiterhin das Diplom. 15 Studiengänge schließen damit ab. Dazu zählen unter anderen die Fachrichtungen Maschinenbau, Kraftfahrzeugtechnik und Wirtschaftsingenieurwesen.

Die technischen Studiengänge werden von einem gestalterischen und interkulturellen Studienangebot ergänzt. Das Studium der Wirtschaft wird zum Beispiel mit einer Fremdsprache kombiniert, wobei Französisch, Spanisch/Portugiesisch oder Chinesisch zur Auswahl stehen. Pflege- und Gesundheitsmanagement und Gebärdensprachdolmetschen erweitern das Spektrum.

Neben Zwickau betreibt die Hochschule Standorte im erzgebirgischen Schneeberg und in den vogtländischen Städten Reichenbach und Markneukirchen. Studierende der Studiengänge Holzgestaltung, Modedesign und Textilkunst/Textildesign studieren an der Fakultät Angewandte Kunst in Schneeberg. Angehende Musikinstrumentenbauerinnen und -bauer erlernen ihr Handwerk in Markneukirchen und im Reichenbacher Hochschulteil sitzt das Institut für Textil- und Ledertechnik.

Seit Jahren nehmen Zwickauer Studenten erfolgreich am internationalen Konstruktionswettbewerb »Formula Student« teil. Dabei planen, bauen und fahren sie ein eigenes Rennauto.

Westsächsische Hochschule Zwickau

»Studieren ohne Grenzen«: Es gibt kaum bessere Studienorte, um ein solches Motto Wirklichkeit werden zu lassen als die Städte Zittau und Görlitz. Geprägt durch die Einbettung in die Dreiländerregion Deutschland, Tschechien und Polen erwartet die Studierenden eine praxisnahe Ausbildung. Die Hochschule überzeugt durch intensive Betreuung, moderne Ausstattung und zahlreiche Kontakte zu regionalen, nationalen sowie internationalen Unternehmen und Einrichtungen. Somit optimale Voraussetzungen für ein effektives Studium mit sehr guten Berufsaussichten. Die hohe Vermittlungsquote der Absolventinnen und Absolventen bestätigt dies.

Beide Standorte sind etwa 36 Kilometer voneinander entfernt. Über 450 Beschäftigte, davon etwa 120 Professorinnen und Professoren, kümmern sich um die rund 2500 Studierenden, die in über 50 Studiengängen der Ingenieur-, Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an sechs Fakultäten eingeschrieben sind. Internationalität ist eine Säule der Hochschule. Sie unterhält zu etwa 120 Hochschulen in fast 40 Ländern Partnerschaften.

Wer sich mit der Vielfalt von Kommunikation und deren Auswirkungen auf Individuen und Gruppen befassen möchte, kann am Standort Görlitz Kommunikationspsychologie studieren – ein in Deutschland einzigartiger Bachelorstudiengang. Auch der Studiengang Soziale Gerontologie ist selten. Gleiches gilt für die interdisziplinären Studiengänge Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und Integrierte Managementsysteme. Zuletzt wurden Angewandte Pflegewissenschaften und Nachhaltige Betriebswirtschaft im Portfolio ergänzt.

Neben den klassischen Diplom-, Bachelor- und Masterstudiengängen bietet die Hochschule mit dem Kooperativen Studium mit integrierter Ausbildung (KIA) die Möglichkeit, ein Studium mit einer Berufsausbildung zu verknüpfen und einen Doppelabschluss zu erlangen. Neben notwendigen fachlichen Grundlagen erhalten Studierende von Anfang an intensive Einblicke in betriebliche Strukturen sowie Abläufe ihres Praxispartners und können wertvolle Kontaktnetzwerke knüpfen.

Hochschule Zittau/Görlitz

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